Haus mit Einliegerwohnung bauen

Geschichtlich betrachtet leitet sich die Bezeichnung ‘Einliegerwohnung’ davon her, dass früher Landarbeiter auf Bauernhöfen in bestimmten Räumlichkeiten untergebracht wurden. Bis etwa 1900 wurden diese Arbeiter tatsächlich als Einlieger bezeichnet. In Anbetracht des Wohnraummangels nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb das erste Wohnungsbaugesetz der Bundesrepublik Deutschland vor, dass in jedem neu errichteten Haus Einliegerwohnungen vorgesehen sein sollten. Somit hat diese praktische Form des Wohnens bei uns eine langjährige Historie.

Steuerersparnis: Darüber hinaus haben Sie bei der Vermietung die Möglichkeit, verschiedene Baukosten und finanzielle Aufwendungen, wie beispielsweise Darlehenszinsen, Instandhaltungskosten, Maklergebühren bei Neuvermietung, Instandhaltungsaufwendungen für Haus und Garten oder Renovierungsarbeiten an der Einliegerwohnung, in Ihrer Steuererklärung anzugeben. Hierbei wird der Nutzflächenanteil der Einliegerwohnung von der Gesamtfläche des Hauses abgezogen. Beachten Sie jedoch, dass die Steuervorteile voraussetzen, dass die Fläche der Einliegerwohnung kleiner ist als die Wohnfläche des restlichen Gebäudes. Wenn Sie die Wohnung selbst bewohnen, können diese Kosten nicht steuerlich geltend gemacht werden.

Mehrgenerationenwohnen: Massiv- und Fertighäuser mit Einliegerwohnungen eignen sich hervorragend für Mehrgenerationenhäuser, sei es als erste eigene Wohnung für Ihre erwachsenen Kinder oder – insbesondere als Bungalow mit Einliegerwohnung oder mehrstöckiges Haus mit Einliegerwohnung im Erdgeschoss – als Wohnraum für ältere Verwandte, die in der Nähe der Familie leben möchten.

Gewiss stellt sich nun die Frage, welcher finanzielle Spielraum vonnöten ist, wenn Sie ein Haus mit einer Einliegerwohnung in Betracht ziehen. Ob Sie sich letztendlich für ein Massivhaus oder ein Fertighaus mit Einliegerwohnung entscheiden, ist in dieser Hinsicht weniger entscheidend. Vielmehr sind Faktoren wie spezielle Ausstattungswünsche, die Wohnfläche, die Art des Daches, lokale Lohnunterschiede bei den Gewerken und vor allem die Ausbaustufe ausschlaggebend für die Kosten.

Im Durchschnitt bewegen sich bei einem Massivbau oder Fertighaus mit Einliegerwohnung schlüsselfertige Preise bei mittlerer Ausführungsqualität zwischen etwa 2.000 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet, dass für eine Gesamtwohnfläche von 170 Quadratmetern in dieser Qualitäts- und Ausbaustufe durchschnittlich Kosten in Höhe von 340.000 bis 425.000 Euro anfallen.

Zusätzlich zu den reinen Kosten für das Haus mit Einliegerwohnung müssen Sie auch Ausgaben für einen Keller oder eine Bodenplatte, die Gestaltung der Außenanlage und die Baunebenkosten einplanen. Ebenso sollten die Kosten für das Baugrundstück in Ihre Kalkulation einfließen.

Eine Einliegerwohnung, vor allem, wenn sie barrierefrei gestaltet ist, eröffnet vielfältige Möglichkeiten für die Vermietung – vor allem bei einer Mindestgröße von 60 Quadratmetern und entsprechender Miethöhe. Es ist jedoch ratsam, im Vorfeld klare Vereinbarungen mit dem Mieter zu treffen und bestimmte Regeln festzulegen, wie beispielsweise für die Pflege von Garten und Haus.

Es ist außerdem empfehlenswert, die laufenden Kosten für Strom, Wasser und Heizung der Einliegerwohnung separat zu erfassen und abzurechnen, um eine faire Verteilung zu gewährleisten. Die Bereitstellung getrennter Mülltonnen trägt zur Ordnung bei und verhindert Konflikte.

Darüber hinaus sollte der Mieter eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen, und eine Rechtsschutzversicherung für Sie als Vermieter deckt eventuelle rechtliche Kosten ab.

Nicht zuletzt ist ein harmonisches, vertrauensvolles Miteinander entscheidend, wenn Sie bei Ihrem Haus die Einliegerwohnung vermieten, ebenso wie Toleranz.